Geschichte 

1888-1900

 «Wo kei Turnverein ischt, ischt e kei Läbe!» Mit diesen Worten soll einer der Gründer im Jahre 1888 den Turnverein Glattfelden ins Leben gerufen haben. Glattfelden war anno dazumal mit ca. 1700 Einwohnern eine eher grössere ländliche Gemeinde und auch der Turnverein zählte bei der Gründung bereits eine Menge Mitglieder. Nicht nur die Menge der Mitglieder war eindrücklich, sondern auch deren Einsatz. Dank ihm konnte der Turnverein Glattfelden bereits ein Jahr später das Glattal-Turnfest in Seebach besuchen. Auch im Dorfe war der Turnverein bereits aktiv, im Winter wurde auf der «Stube» Theater gespielt und an den Tanzsonntagen fehlte wohl nie ein Turner, der nicht sein Tanzbein schwang. Im Jahre 1890 bekam der Turnverein bereits sein erstes Geschenk, welches die lechzenden Kehlen stillen sollte. Der Glattfelder Bürger beschenkte den Turnverein nämlich mit einem Trinkhorn, welches auf Wanderungen und an den Festen stehts ein treuer Begleiter der Turner war. Durch Aus- und Abwanderung vieler Gründungsmitglieder und des Oberturners stand der TV Glattfelden bereits anfangs der neunziger Jahre vor einer Krise. Doch auch diese Wogen wurden schnell ausgebügelt und bereits 1892 konnte der Turnverein in Dübendorf wieder einen Kranz gewinnen. Am 9. Dezember 1894 wurde in der «Brauerei» in Oerlikon der Glatt- und Limmattal-Turnverband gegründet, bei welcher sich Glattfelden zu den 17 Gründersektionen zählen durfte. Aus leider nicht mehr gefunden Gründen, trat der Verein 1899 wieder aus diesem Verband aus. Ein Turnverein ohne Fahne ist kein richtiger Turnverein. Somit erhielten die Turner aus Glattfelden 1896 ihren ersten Fahnen, welcher von dem bekannten Theater- und Fahnenmaler Wild aus Stadel gefertigt wurde. 

1900-1920

«Ihr seid wohl verrückt, an einem Eidgenössischen mitzutun!» Vielleicht genau durch diese Aussagen angetrieben, wagten es die Turner im Jahr 1900 das erste Mal an das eidgenössische Turnfest in La Chaux-de-Fonds. Und wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg und die fröhliche Turnerschar aus Glattfelden reiste vom 4. – 7. August ins Welschland. Siehe da, der Einsatz wurde belohnt und der Turnverein, insbesondere der Oberturner, Jean Schaufelberger, welcher eine eidgenössische Lorbeer gewonnen hatte, wurde am 7. August von der Schuljugend, allen Dorfvereinen und der Musik empfangen. Vom Erfolg getragen, stärkte sich auch das Vereinsleben und die Glattfelder Turnerschar unternahm viele gemeinsame Wanderungen zusammen. Weiss gekleidet und mit Fahne und Horn ausgerüstet zogen sie los. Auch die berühmte Turnfahrt wurde zu dieser Zeit ins Leben gerufen, diese begleitet den Verein auch heute noch einmal jährlich. 1902 verliess Jean Schaufelberger den Verein und das Oberturneramt ging an Jakob Keller. Für ihn waren Führungstätigkeiten nichts neues, denn er diente auch der Armee als Leutnant. Mit diesen Voraussetzungen konnte am kommenden Turnfest nichts schief gehen. Dem war auch so. Marsch- und Freiübungen am Kantonalen Turnfest in Wetzikon liefen grandios über die Bühne und ein weiterer Kranz kam nach Glattfelden. Auch ein Jahr später am Eidgenössischen in Zürich war es für unseren Oberturner eigentlich ein Heimspiel. Denn er führte den Turnverein auf dem Kasernenareal der Stadt zu einem weiteren Kranz. Zu dieser Zeit bestand der Verein nicht mehr nur aus Bauernburschen, auch viele andere begabte Knaben haben den Weg zum Turnen gefunden. Nicht nur in den intensiven Trainings waren die Turner zusammen auch in der Freizeit wurden die anstehenden Arbeiten, wie zum Beispiel dreschen, gemeinsam erledigt. Natürlich wurde auch die Kameradschaft gepflegt und bis in die frühen Morgenstunden gemeinsam gesungen und getanzt. In den kalten Wintermonaten wurden Lichtstubeten, Metzgeten und Turner Chränzli besucht. Auch selbst wurde sehr früh ein Chränzli durchgeführt und mit den 20 Rappen Eintritt konnte gerade jeder Turner seine Ürte am Abend noch begleichen. Am 15. Januar 1903 gelangte der Turnverein mit einem Schreiben an den Gemeinderat. Ein Verein ohne Turnschopf könne nur im Sommer trainieren und da im Sommer auch die Landwirtschaft boome, wäre es doch vorzüglich, wenn das Training auch im Winter möglich sei. Doch leider wurde dieses Gesuch abgelehnt. 

 

Weitere Informationen sind noch in Aufbereitung.